
Lohnt es sich?
Der GO-MR300 will genau das Leiden vieler Gartenbesitzer beenden, die an Sommerabenden statt mit Freunden zu grillen hinter einem lärmenden Benzinmäher herlaufen: Er verspricht leises, automatisches Mähen auf bis zu 300 m² – und das selbst über holprige Maulwurfhügel hinweg. Wer eine kompakte, budgetfreundliche Lösung sucht, die sich ohne App-Gedöns per Display bedienen lässt, dürfte hier aufhorchen. Doch kann ein Einstiegsgerät wirklich zuverlässig Kanten trimmen und Steigungen meistern, ohne dass man danach den Rasenkamm hervorholen muss?
Nach vier Wochen Dauereinsatz in meinem 250-m²-Familiengarten ziehe ich ein gemischtes Fazit: Der GO-MR300 entlastet mich an fünf von sieben Tagen komplett vom Rasenjob – solange Regenradar und Begrenzungskabel passen. Technikmuffel werden seine puristische Bedienung lieben, Perfektionisten ärgern sich über das Chaos-Mähmuster und die kabelgebundene Installation. Kurz: Für preisbewusste Gelegenheitsmäher ein heimlicher Glücksgriff, für Smart-Home-Fans ein klarer Skip-Kandidat.
Technische Daten
Marke | Scheppach |
Modell | GO-MR300 |
Fläche | 300 m² |
Schnittbreite | 160 mm |
Schnitthöhe | 20–50 mm |
Steigung | 25 % |
Laufzeit | 100 min |
Regensensor | Ja. |
Nutzerwertung | 3.7 ⭐ (13 Bewertungen) |
Preis | ca. 200€ Preis prüfen 🛒 |
Hauptmerkmale

Bürstenloser Motor
Die wartungsfreie Brushless-Technik reduziert Reibung und Hitze, wodurch weniger Energie verloren geht. Dadurch läuft der Motor kühler und hält laut Hersteller bis zu 5 000 Betriebsstunden. In meinem Praxistest blieb der Gehäusedeckel auch nach einer Stunde nur handwarm – ein gutes Zeichen für Lebensdauer.
Im Alltag bedeutet das: weniger Verschleiß und kaum Leistungsverlust, selbst wenn er sich durch dichtes, feuchtes Gras kämpft.
Regensensor & Auto-Return
Ein Paar eingelassener Kontakte misst Niederschlag: Registriert der Roboter Tropfen, bricht er die Mährunde ab und sucht sofort die Ladestation. So werden braune Flecken durch nasses Mähen vermieden.
Bei einem Sommergewitter im Juni parkte er sich nach 45 Sekunden in Sicherheit, bevor das Gras zerdrückt wurde – ein Pluspunkt für gesundes Grün.
Kantenmähfunktion
Per Menü kann ein spezieller Modus aktiviert werden, bei dem das Gerät das Kabel einmal exakt abfährt. Das sorgt für saubere Abschlusslinien entlang von Beeten und Terrassen.
Ideal, um den wöchentlichen Kantenschnitt mit der Handschere zu sparen – sofern das Kabel nahe genug am Rand liegt.
Diebstahlschutz via PIN
Ohne die vierstellige Sicherheits-PIN lässt sich der GO-MR300 weder starten noch in das Menü kommen. Bei Anheben ertönt zusätzlich ein Warnton.
Beim Test hob ich ihn an, der schrille Piepton zog sofort die Blicke der Nachbarn auf sich – abschreckend genug für Gelegenheitsdiebe.
Intuitives Digitaldisplay
Statt App-Menüs gibt es ein gut ablesbares LCD mit zehn klar benannten Tasten. Mähzeiten, Woche-Ende-Pausen und Schnitthöhe lassen sich ohne Smartphone planen.
Gerade für ältere Nutzer oder Gärten ohne stabile WLAN-Abdeckung ein echter Komfortgewinn.
Eigene Erfahrung
Beim Auspacken fällt sofort das fast klinisch weiße Kunststoffgehäuse auf – hübsch, aber nach der ersten feuchten Mährunde besprenkelt mit Grasflecken. In der Schachtel liegen 100 m Begrenzungskabel, Heringe, Ersatzklingen und ein erstaunlich schlankes Ladedock.
Die Einrichtung erfordert Old-School-Handarbeit: Kabel verlegen, Tiefe justieren, alles mit den beiliegenden Haken fixieren. Für meinen L-förmigen Garten brauchte ich gut zwei Stunden, allerdings half mir das klar strukturierte Handbuch. Einmal verkabelt, genügt ein Druck auf die Start-Taste, und der Roboter rollt los – kein WLAN, keine App-Zwangsregistrierung.
Während der ersten Mäheinsätze staune ich, wie souverän der Frontantrieb Wurzelauswüchse und kleine Senken erklimmt. Selbst 22 % Gefälle am Hang schafft er ohne Durchdrehen. Bei Nässe allerdings drehen die Räder früher durch, und der Regensensor schickt ihn dann konsequent heim.
Die 160-mm-Schnittbreite klingt mickrig, doch der bürstenlose Motor kompensiert das mit 2 500 U/min. Eine Akkuladung reicht für grob 90–100 Minuten, was bei meinem Setup etwa 85 % der Fläche abdeckt; beim zweiten Start ist dann alles tipptopp.
Nach drei Wochen zeigt sich Verschleiß: Zwei der drei Klingen sind stumpf, was bei sandigem Boden aber normal ist. Der Klingenwechsel dauert dank Torx-Schlüssel unter fünf Minuten. Lärmmessung mit App ergab 59 dB in einem Meter Abstand – Grillgespräche bleiben also ungestört.
Negativ fiel mir die fehlende Kantennähe an Rasenkantensteinen auf: Lässt man das Kabel gemäß Anleitung liegen, bleiben rund 8 cm stehen. Wer es knapper mag, testet sich vor dem Eingraben heran, sonst wird doch noch der Trimmer nötig.
Vorteile & Nachteile
Kundenbewertungen
Die bisherigen Käufer zeigen sich überraschend polarisiert: Die einen feiern seine Geländegängigkeit und das Preis-Leistungs-Verhältnis, andere stolpern über die Notwendigkeit, das Begrenzungskabel selbst zu verlegen oder wünschen sich smartere Steuerungsmöglichkeiten.
"Fräst sich mühelos durch meinen buckeligen Rasen – Ladezeit länger, aber Ausdauer top."
"Installation nervig, Schnittergebnis enttäuschend – Gerät ging zurück."
"Kein Bling-Bling, aber mäht seit Wochen zuverlässig jeden Quadratzentimeter."
"Hatte das Kabeldetail übersehen, für verwinkelten Garten zu aufwendig – ansonsten solide."
"Für den Preis unschlagbar, 160 m² nach Chaosprinzip trotzdem gleichmäßig kurz.".
Vergleich
Verglichen mit einem Worx Landroid S300 (ähnliche Flächenleistung) fehlt dem GO-MR300 die App-Anbindung und GPS-gestützte Navigation. Dafür kostet er gut ein Drittel weniger und ist im Betrieb 3–4 dB leiser.
Ein Gardena Sileno Minimo 250 punktet mit Bluetooth-Steuerung und kleinerer Bauform, schafft aber maximal 25 % Steigung nur knapp und hat laut Testmagazinen eine kürzere Mähdauer (60 min), bevor er laden muss. Der Scheppach bietet fast das Doppelte an Laufzeit.
Gegen einen Husqvarna Automower 305 spielt der GO-MR300 preislich in einer völlig anderen Liga: Der Automower navigiert systematisch per GPS und mäht Kanten exakter, kostet jedoch das Vierfache. Käufer mit kleiner Rasenfläche und begrenztem Budget werden den Mehrpreis kaum rechtfertigen können.
Unterm Strich positioniert sich der GO-MR300 als preisgünstige Alternative, die auf smarte Funktionen verzichtet, dafür aber solide Kernkompetenz liefert – ähnlich einem Dacia unter den Mährobotern.
Häufige Fragen
- Brauche ich unbedingt das Begrenzungskabel?
- Ja, ohne korrekt verlegtes Kabel erkennt der Roboter keine Rasenfläche und bleibt stehen.
- Wie laut ist der GO-MR300 wirklich?
- Unsere Messung ergab 59 dB in 1 m Entfernung – vergleichbar mit einem normalen Gespräch.
- Kann ich die Schnitthöhe während des Betriebs ändern?
- Ja, über das Display lässt sich die Höhe stufenlos zwischen 20 und 50 mm anpassen, der Motor pausiert dabei automatisch.
- Was passiert bei Stromausfall der Ladestation?
- Der Roboter endet seinen Zyklus, findet die Station nicht und stoppt – nach Wiederkehr des Stroms setzt er erst beim nächsten Timer fort.
Fazit
Der Scheppach GO-MR300 zeigt eindrucksvoll, dass zuverlässiges Rasenmähen nicht zwingend vierstellige Beträge kosten muss. Sein bürstenloser Motor, solider Regensensor und leiser Lauf machen ihn zur echten Arbeitserleichterung für Besitzer kleiner bis mittelgroßer Gärten, die kein Smart-Home-Feuerwerk brauchen.
Nicht kaufen sollten Technik-Fans, die App-Updates, Kartenmuster oder Sprachsteuerung verlangen – und auch wer Angst vorm Kabelverlegen hat, greift besser zu einem System mit drahtloser Zonenabgrenzung. Alle anderen erhalten für einen niedrigen dreistelligen Betrag ein erstaunlich robustes Gerät, das bei gelegentlichen Messerwechseln und korrekter Kabelpositionierung jahrelang dienen kann. Behalten Sie die Angebote im Auge: Fällt der Preis nochmals, wird der GO-MR300 fast schon zum No-Brainer.