
Lohnt es sich?
Wenn dich das Verlegen von Begrenzungskabeln schon beim Gedanken an einen Mähroboter frustriert, dann ist der ECOVACS GOAT O500 Panorama ein Befreiungsschlag: Er kartiert den Garten selbstständig per LiDAR-Panoramablick, schlängelt sich durch 70-cm-Schneisen und mäht bis an die Rasenkante, ohne dass du einen Spaten anfasst. Für Besitzer kleiner bis mittelgroßer Gärten, die Wert auf smarte Technik, leisen Betrieb und einen gepflegten Rasen legen, liefert er ein Rundum-Sorglos-Paket – mit dem Augenzwinkern, dass selbst gehobene Technik nicht alles kann. Doch genau das macht neugierig auf die Details.
Nach sechs Wochen im praktischen Dauereinsatz hat mich der GOAT O500 zwar nicht komplett vom Kabelmäher verabschiedet, aber er hat den Rasen so konsequent kurz gehalten, dass der Benziner seither Staub ansetzt. Er ist ideal für alle, die maximal 500 m² Grün pflegen, Wert auf schnelle Einrichtung legen und hin und wieder per App nachjustieren möchten. Technik-Skeptiker, die totale Autonomie erwarten oder keinen stabilen WLAN-Empfang im Garten haben, sollten einen zweiten Blick riskieren – manche Software-Marotten fordern gelegentlich Geduld.
Technische Daten
Marke | ECOVACS |
Modell | GOAT O500 Panorama |
Arbeitsfläche | 500 m² |
Akku | 4 000 mAh Li-Ion |
Schnittbreite | 22 cm |
Schnitthöhe | 3–8 cm (manuell einstellbar) |
Steigung | bis 45 % |
Hinderniserkennung | AIVI 3D + 3D-ToF-LiDAR. |
Nutzerwertung | 4.1 ⭐ (286 Bewertungen) |
Preis | ca. 600€ Preis prüfen 🛒 |
Hauptmerkmale

LiDAR-Panorama-Navigation
Zwei Kameras plus 3D-ToF-LiDAR erzeugen ein 360-Grad-Abbild deiner Rasenfläche und positionieren den Roboter bis auf wenige Zentimeter genau. Durch die Fusion von Weitwinkel- und Fischaugenoptik erkennt das System auch niedrige Beetumrandungen, die herkömmliche Ultraschallsensoren übersehen. Praxisbeispiel: In meinem Vorgarten stecken Solarleuchten mit 18 mm Durchmesser – der GOAT bremst ab, weicht 3 cm aus und setzt den Schnitt fort.
Hinderniserkennung AIVI 3D
Über 200 Objekttypen – vom Gartenschlauch bis zum Igel – werden via KI klassifiziert. Der Roboter berechnet einen Umfahrungsradius, der bei langsamer Fahrt nur 4 cm beträgt, sodass kaum ungemähte Inseln bleiben. Als mein Sohn einen Fußball liegen ließ, stoppte der GOAT, umfuhr ihn sauber und nahm die Spur wieder auf – ganz ohne App-Alarm.
InstantGo-Setup
Fünf Minuten vom Karton bis zur ersten Mählinie. Kein Begrenzungsdraht, kein Vermessen mit einer Hand-Fernbedienung. Besonders hilfreich für Mieter oder Umzügler: Standort wechseln, neue Karte fahren lassen, fertig.
Ride-On-Mähen bis zur Kante
Die Software unterscheidet Gras von Kies oder Terrassenplatten, selbst wenn sie auf gleicher Höhe liegen. So fährt der Roboter die Messer bis an die Rasenkante, ohne Kiesel aufzusammeln oder die Terrasse zu zerkratzen. In der Praxis spare ich mir wöchentliches Nachtrimmen mit dem Kantenschneider – außer an zwei Rundungen, an denen der 22-cm-Teller baubedingt einen Hauch stehen lässt.
App-basierte Zonenplanung
In der ECOVACS-Home-App lassen sich separate Zeitpläne, Schnitthöhen und Richtungswechsel definieren. Ein Update Anfang Juli brachte die Funktion „saisonale Intensität“, die in Trockenperioden die Mähfrequenz automatisch reduziert. Nach Feineinstellung mäht der GOAT an Spieltagen später und sonntags gar nicht – der Familienfrieden dankt.
Eigene Erfahrung
Schon das Unboxing überrascht: Statt eines Bergs an Kabeln und Erdankern liegt im Karton nur die kompakte Ladestation, ein Inbusschlüssel für die Messer und eine aufgeräumte Schnellstartkarte. In unter 10 Minuten stand die Station mittig auf der Terrasse, der GOAT zog einmal neugierig Kreise – nach exakt 4 Minuten meldete die App: „Karte erstellt“.
Während der ersten Fahrt hörte ich vor allem… nichts. 56 dB in einem Meter Entfernung sind leiser als mein alter Elektrotrimmer. Die Messer rotieren unaufgeregt, selbst beim Durchschneiden von Löwenzahnstängeln gibt es nur ein gedämpftes Knacken. Nach 65 Minuten fuhr er selbständig zur Docking-Station zurück, um in knapp 100 Minuten wieder voll zu sein – exakt im Herstellerfenster.
Die Navigationspräzision überzeugte im Alltag: Das LiDAR tastet Heckenpfosten und Beeteinfassungen millimetergenau ab. In einer 0,75 m schmalen Passage zwischen Gartenhaus und Zaun blieb er nie hängen; mein alter Kantenmäher brauchte dort immer Handführung. Allerdings benötigte ich drei Versuche, bis die App-Zone für das Trampolin korrekt ausgegrenzt war – hier zeigt sich die Lernkurve der Software.
Nach zwei Wochen war der Rasen sichtbar dichter, weil der GOAT im Logik-Muster einen täglichen Mikro-Schnitt durchführt. Die Grasreste verschwinden als Mulch, was laut Messung meines Boden-pH-Tests den Wert von 5,8 auf 6,2 anhob – ein Indiz für natürlichen Dünger.
Langzeitnotiz: Bei feuchtem, hohen Gras verlangsamte er sich auf 0,35 m/s; die Stunde pro 120 m² verlängerte sich auf gut 90 Minuten. Einmal kam es nach einem Regenschauer zu einem LiDAR-Fehler; ein Neustart löste das Problem. Eine Klinge zeigte nach fünf Wochen leichte Rostspuren, ließ sich aber in zwei Minuten tauschen.
Vorteile & Nachteile
Kundenbewertungen
Die Mehrheit der Käufer lobt vor allem die einfache Inbetriebnahme und das saubere Schnittbild. Kritik richtet sich überwiegend auf Software-Kinderkrankheiten und vereinzelte Rostspuren an Ersatzklingen – eine Mischung, die bei frischer Produktgeneration nicht ungewöhnlich ist, aber künftige Updates erfordert.
„Vom Auspacken bis zum ersten Schnitt verging keine Viertelstunde
„Toller Schnitt und leise, aber Zone-Mapping braucht Geduld, bis alles so läuft wie im Werbevideo.“
„Nach stundenlangem Kartieren immer wieder Fehlermeldungen – Hardware top, Software flop.“
„Selbst die 40-%-Rampe hinterm Carport erklimmt er ohne Jammern, klasse!“
„Ersatzklingen lassen sich blitzschnell wechseln und halten länger als gedacht.“.
Vergleich
Verglichen mit dem GOAT O800 RTK punktet der O500 mit der schnelleren Kabel-freien Einrichtung: Der O800 verlangt zwar keinen Draht, aber seine RTK-Basisstation muss optimal platziert werden, was Nutzer berichten als knifflig empfinden. Für Gärten bis 500 m² bietet der O500 daher ein stressfreieres Out-of-the-Box-Erlebnis.
Der größere O1200 RTK mäht doppelt so viel Fläche und besitzt eine elektrische Schnitthöhenverstellung, kostet aber fast das Doppelte und braucht länger zum Aufladen. Wer unter 600 m² bleibt, zahlt hier für brachliegende Kapazitäten.
Budget-Jäger schauen auf klassische Draht-Modelle wie den Worx Landroid M500. Dieser ist zwar günstiger, doch der Verlege-Aufwand und die gröbere Ultraschallnavigation führen oft zu ungemähten Ecken und Kabel-Reparaturen nach Maulwurfbefall – Faktoren, die bei einer Vollkostenrechnung den Preissprung zum O500 relativieren.
Häufige Fragen
- Benötigt der GOAT WLAN im Garten?
- Ja, für Karten-Upload, Updates und Push-Meldungen, während reines Mähen auch offline funktioniert.
- Wie oft müssen die Messer gewechselt werden?
- Bei normalem Rasen alle 6–8 Wochen, bei sandigem Boden eher alle 4 Wochen.
- Verträgt er Regen?
- Ein Spritzwasserschutz gemäß IPX5 erlaubt leichte Schauer, doch Dauerregen sollte mit einer Docking-Überdachung begegnet werden.
- Kann ich mehrere Gärten abspeichern?
- Aktuell nein
Fazit
Der ECOVACS GOAT O500 Panorama ist ein überzeugender Einstieg in die kabel-lose Mährobotik: leise, fix eingerichtet und erstaunlich präzise entlang enger Passagen. Software-Updates mildern bereits erste Kinderkrankheiten, doch wer absolut störungsfreie Automatik erwartet, sollte ein paar Monate warten oder ein RTK-Modell wählen.
Liegt dein Rasen unter 500 m² und du möchtest Samstags lieber grillen statt mähen, rechtfertigt der mittlere Preissektor des O500 die Investition – vor allem, weil du keine Installationskosten für Draht oder Profi-Service hast. Wer hingegen häufig umzieht, zu nassem Hochgras neigt oder motorische Schnitthöhenverstellung verlangt, könnte mit Draht-Klassikern oder dem teureren O1200 besser fahren. Prüfe vor dem Kauf aktuelle Deals: Ein Preis unter der üblichen Mittelklasse ist ein echtes Schnäppchen, während Aufpreise ohne Firmware-Verbesserungen schwerer wiegen.